This region and its artists; this cultural policy and its favorites. In Styria there are too many of the latter – and too many of the former who have been overlooked and/or ignored. No matter what your expectations are of a functioning art market, Styria as an “artscape” is too small. If you wish to discover, experience and evaluate artistic production here, you have to search intensively. You cannot rely solely on the public or the few private galleries. The media remain on the sidelines – in keeping with their current policy. The exceptions prove the rule. W. W. Anger used his creative potential to vigorously explore human perception and methods, and yet he and his work received little attention. It is unclear why he remained known only to a few insiders. In any case, it is astounding that the clarity of W. W. Anger’s formal vocabulary, the sensuousness of his representational powers, and the ongoing relevance of the questions he formulated over a period of fifteen years did not suffice to make his independent position known outside a small circle of connoisseurs, even though his art in no way lacks global and regional dimensions. Both personal and methodological frames of reference can be established, as many catalog contributions, essays and articles document. But a small interested community is not enough
to retrieve these from archives and memory
banks, and so stimulate synapses to strengthen connections. Such a process
would require
establishing institutionalized channels between Institutional and personal preferences of this kind are important per se, as is the need for restriction. Yet as long as they have not been incorporated into a larger neural network for art, Styrian art will itself continue to be known only to few. The key nodes in the network are sufficiently familiar: Forum Stadtpark, steirischer herbst or Graz 2003 – Cultural Capital of Europe. This book is additional evidence of the situation and should provide
further incentive for remedying it. Above all, however, it is a plea
for meaningfully embedding W. W. Anger’s work in the context Translated by Catherine KERKHOFF-SAXON
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Dieses Land und seine Künstlerinnen und Künstler, diese Kulturpolitik und ihre Lieblinge. In der Steiermark sind von diesen zu viele und von jenen zu viele Übersehene und/oder Übergangene. Für einen funktionierenden Kunstmarkt, was immer man sich von ihm verspricht, ist das „Kunstland“ Steiermark zu klein. Wer hier künstlerische Produktion spüren, erkennen und bewerten will, muss intensiv suchen, kann sich nicht (nur) auf die öffentlichen und schon gar nicht auf die (wenigen) privaten Galerien verlassen. Die Medien bleiben einmal beiseite – so sind sie mittlerweile. Wenige Ausnahmen bestätigen die Regel. W. W. Anger war mit seinen künstlerischen Möglichkeiten nachdrücklich der Wahrnehmung und der Analyse auf der Spur, er und sein Werk fanden weniger Aufmerksamkeit. Offen ist, warum er ein Geheimtipp geblieben ist. Erstaunlich ist jedenfalls, dass die Klarheit seiner Formensprache, die Sinnlichkeit seines Darstellungsvermögens und die anhaltende Aktualität seiner Fragestellungen im Zeitraum von eineinhalb Jahrzehnten nicht ausreichte, (s)eine eigenständige Position über einen kleinen Kreis der Kennerinnen und Kenner hinaus zu festigen. Dabei fehlt es (auch) bei W. W. Anger nicht an allgemeinen wie regionalen Anknüpfungspunkten. Persönliche wie methodische Referenzen sind möglich. In Katalogbeiträgen, Aufsätzen und Artikeln sind sie nachzulesen. Aber für deren Erweckung aus Archiven und Ladung in Synapsen samt tragfähiger Verbindungsstärke reicht eine kleine Reflexionsgemeinde nicht aus. Dafür bräuchte es institutionalisierte Verbindungslinien zwischen dem kleinen Drinnen und dem großen Draußen. Die blieben leider leere Absichten in so genannten Sonntagsreden. Weder der (zu klein gewordene) Trigon-Raum, noch gar die größeren Kunst-Zentren, nicht einmal die Bundeshauptstadt wurden in ein ständig gepflegtes Netz eingebunden. Institutionelle und persönliche Vorlieben in diese Richtung sind für sich und im Zwang zur Beschränkung wichtig. Solange sie jedoch nicht in ein größeres neuronales Netzwerk der Kunst eingebracht werden, bleibt die steirische Kunst selbst ein Geheimtipp. Die Markierungspunkte sind hinlänglich bekannt: Forum Stadtpark, steirischer herbst oder Europäische Kulturhauptstadt Graz 2003. Dieses Buch ist ein weiterer Hinweis auf diesen Umstand und ein weiteres Motiv für seine Behebung. Vor allem ist es jedoch ein Plädoyer für eine sinnvolle Einbettung des Werks von W. W. Anger in den von ihm immer wieder anvisierten Zusammenhang. Herbert NICHOLS-SCHWEIGER
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